Buchpräsentation zur Geschichte: Neues Silberberg-Museum in Oberzeiring eröffnet

„Standesgemäß“ präsentiert sich seit wenigen Tagen die museale Stätte, die die Geschichte des Silbergortes Oberzeiring erzählt. Mit einem Kostenaufwand von mehr als 120.000 Euro wurde in den Räumlichkeiten des ehemaligen Gemeindeamtes am Marktplatz das neue Museum im Schaubergwerk errichtet. Das mehrere Jahrhunderte alte Gebäude, im Besitz des Fohnsdorfer Bauunternehmers Michael Stvarnik, bietet nahezu ideale Voraussetzungen, um Geschichte wieder lebendig werden zu lassen.

Rund ein Jahr wurde gearbeitet, um zwei großzügige Schauräume entstehen zu lassen, die historische Artefakte aus der Zeit des Silberbergbaues der Öffentlichkeit präsentieren. Herwig Piber, Obmann des Vereines Schaubergwerk Zeiring, konnte am vergangenen Freitag stolze Bilanz ziehen:

„Wir haben es geschafft“, freute er sich über den gelungenen Bau, der ab nun die Empfangsstätte für die Besucher des Schaubergwerkes darstellt. Früher hatte sich hier ein Stall befunden, der mit viel Liebe und Engagement von den Mitgliedern des Vereines nun in eine respektable Museumsstätte umgewandelt wurde. Fast 200 Quadratmeter stehen für die Präsentation interessanter historischer Einzelheiten aus der 750jährigen Geschichte des Silberbergwerkes zur Verfügung, ergänzt werden sie durch zahlreiche Mineralien, Schmuckgegenstände und natürlich den „Zeiringer Pfennig“, den man in einem eigenen Shop auch in Silber oder Alpaka, aber auch als Teil einer Kette erwerben kann.

„Für die traditionsreiche Geschichte Oberzeirings ist dies ein bedeutender Anlaß“, unterstrich Bürgermeister Alois Mayer, der sich mit zahlreichen Vertretern seiner Kommune zur Eröffnung der neuen Museumsstätte eingefunden hatte. Die beachtlichen Mitteln zur Ausgestaltung waren – neben Land und privaten Sponsoren – auch von der Marktgemeinde Pölstal zur Verfügung gestellt worden.

Eingebunden war der historische Moment in einen weiteren Höhepunkt, nämlich der Präsentation eines neues Buches, das unter dem Titel „Knappen, Krisen, Kapital“ eine neue Sichtweise auf die Geschichte des Oberzeiringer Silberbergbaues bietet. Der Autor, der Mannheimer Universitätsprofessor und Mittelalter-Experte Hiram Küper, hat dazu in den vergangenen fünf Jahren viele österreichische Archive durchforstet und sich intensiv mit der wirtschaftlichen Bedeutung des Bergbaues auf die Region, aber auch auf ganz Österreich beschäftigt.

Ermöglicht wurde dieses Buchprojekt durch ein von Marktgemeinde, Schaubergwerk und dem Verein „Historisches Zeiring“ getragenes Stipendium in der Höhe von 15.000 Euro. Zusätzlich wurden für die Drucklegung des überaus interessant gestalteten Buches mit einem Umfang von mehr als 200 Seiten weitere 10.000 Euro aufgewendet. „Uns liegt damit eine wissenschaftlich fundierte Arbeit vor, die viel über bisher Unbekanntes aus der Geschichte von Oberzeiring berichtet“, freute sich Bürgermeister Alois Mayer, der aus den Händen des Projektteams unter der Leitung von Herausgeber Stefan Benedik-Karner das erste druckfrische Exemplar in Empfang nehmen konnte.

 

Waldhuber